Es ist erstaunlich, welche Pflanzenvielfalt trotz der extrem trockenen Witterung in der Türkischen Ägäis vorherrscht. Am häufigsten sind Hartlaufgewächse vorzufinden, so zum Beispiel Phrygana. Für Abwechslung sorgen da Lorbeerpflanzen, Myrten und auch Mäusedorn. Doch die Wärme hat durchaus ihre Vorteile. Bäume wie Eukalyptus, Zypressen, zahlreiche Palmen und auch Johannisbrotbäume sind in diesen Gefilden anzutreffen. Nur an den wasserreichen Stellen siedeln sich mitunter Kiefernwälder, Ulmen oder auch Weiden an, zumeist jedoch in den Regionen nahe dem Hochgebirge. Malerisch hingegen wirken die zahlreichen Pinienhänge und die eindrucksvollen Olivenhaine, die bei jeder Erkundungstour sofort ins Auge fallen. Gerade Oliven genießen das hervorragende Klima, so dass die Türkische Ägäis Unmengen von Hainen aufweist. Interessant sind auch die zahlreichen Fabriken, die vor allem in den etwas kleinen Städten aus dem Stadtbild hervorstechen. Dank der ausgefeilten Bewässerungstechnik im Hinterland genießen Pflanzen wie Tabak, Baumwolle, Hanf, Wein und verschiedene Obst und Gemüsesorten ein ausgezeichnetes Wachstum. Wer einmal Urlaub an der Türkischen Ägäis gemacht hat, merkt, wie geschmackvoll und saftig das dortige Obst ist. Das liegt nicht nur an den Witterungsbedingungen, sondern vielmehr auch an der liebevollen Handarbeit, mit der die kleinen Plantagen bewirtschaftet werden. Hanf wird in der Ägäis nicht etwa für den Konsum, sondern zur textilen Weiterverarbeitung angebaut. Die Tierwelt, wie ist es anders zu erwarten, setzt sich vor allem aus Nutztieren zusammen. Esel, Geflügel, Rind, Schafen und Ziegen tummeln sich in großen Herden, zumeist im Hinterland. Diese Herden haben für das Sein und Überleben der Bewohner eine große Bedeutung, so dass bereits Kinder mit dem Hüten der Tiere beauftragt werden. Das geht soweit, dass sogar die allgemeine Schulpflicht dafür hinten angestellt wird. Ziegenmilch und Lammfleisch sind eine einträgliche Quelle. Schweine sind nirgends an der Westküste zu finden, schließlich wird der islamische Glaube streng praktiziert. Touristen sollten sich also vor einer Reise darauf einstellen. In den Tavernen lassen sich jedoch wunderbar Lamm- und Rindfleisch sowie zahlreiche Geflügelgerichte genießen. Der wildlebende Bestand hat sich in der Ägäis stark minimiert, was letztlich auf die Tierjagden im 19. und 20 Jahrhundert zurückzuführen ist. Heute trifft man noch wenige Bären, Wölfe, Füchse und Wildschweine an, die jedoch sehr zurückgezogen im Bergland leben und die nähe zum Menschen scheuen. Was an Säugetieren fehlt, macht die bunte schillernde Vogelwelt wett. Mehr als 400 Arten sind an der Westküste beherbergt. Darunter unter anderem der Türkenkleiber, Eleonorefalken, Stelzenläufer, Brachschwalben oder auch die Weißbartgrasmücke. In den Wintermonaten nutzen sogar manche Flamingos das angenehme Klima, allerdings leben auch diese eher zurückgezogen und sind somit nicht im täglichen Landschaftsbild wieder zu finden. Pelikane, Reiher und verschiedene andere Arten lassen sich mit einem Ausflug in Natur belassene Regionen beobachten. Vor allem der Bafa-See ist ein Reservoir und Unterschlupf für viele Arten. Es steht außer Frage, dass sich auch mannigfaltige Reptilienarten an der Türkischen Ägäis angesiedelt haben. Viele Schlangen und Eidechsen lieben das trockene Klima und sind in kargen Landschaftsabschnitten beheimatet. Geckos wagen sich bis weit in die touristischen Regionen vor und kleben nicht selten an den Fassaden der Hauswände. Mehr auf das Erhaschen der Sonnenstrahlen aus, bergen sie keinerlei Gefahren. Auch bei Tagesauflügen zu historischen Stätten, sind Geckos und Eidechsen anzutreffen. Kaum eine Ruine lebt ohne sie. Besonders sticht der Hardun-Agame hervor. Mit knapp 30 cm doch relativ groß, schafft er mit seinem schillernden Panzer eine faszinierende Augenweide.
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